„Landstrom“ – CEE-Dose installieren

Wichtig vorab

die Folgende Dokumentation der Arbeit ist nicht „wie man es machen sollte/muss“ sondern „wie wir es gemacht haben“ – das mag vielleicht nicht die beste Vorgehensweise sein, aber die, die sich für uns als machbar und praktisch erwiesen hat.

Gerade beim Thema Elektrik sollte man seine eigenen Grenzen kennen und ggf. einen Fachmann aufsuchen!!! Ich bin selbst gelernter Elektroniker, kenne mich daher ein wenig damit aus. Ich habe alle arbeiten mit bestem Wissen und Gewissen gemacht, übernehme aber keinerlei Haftung, wenn bei euch dabei etwas schief geht. Wir möchten hiermit nur Erfahrungen teilen und Ideen liefern aber nicht „anleiten“!

Die Metall- und Holzarbeiten

Steht man mit dem Camper auf einem Campingplatz, ist es immer sinnvoll, sich ans dortige Stromnetz anzuschließen um beim Bordstrom zu sparen. Dafür benötigt man außen am Wagen CEE-Dose.

Da das Bett schon eingebaut war, und die Dose am Kopfende, auf der Fahrerseite installiert werden sollte, war der Zugang leider sehr eingeschränkt. Aber das war eher eine zusätzliche Herausforderung als ein Hindernis.

Da innen zu wenig platz zum Ausmessen war, mussten wir etwas improvisieren. Mit dem „Lochfinder 3000“ (oder: „einem Hammer und einer Schraube“) haben wir von innen einen der 4 Eckpunkte markiert und konnten uns dann außen an der „Delle“ orientieren

Die mitgelieferte Gummidichtung, war eine perfekte Schablone für den Ausschnitt. Wir haben also erst die Stelle mit viel Krepp-band angeklebt um Kratzer am Lack zu vermeiden und alles schön anzeichnen zu können.

Von außen wurde auch nochmal alles abgemessen. Die Kante der Plastikverkleidung unten und eine Kante am hinteren Teil des Autos waren dafür Bezugspunkte und halfen, den Ausschnitt gerade auszurichten

Auf der Innenseite haben wir unter dem Bereich wo gebohrt und gesägt wird eine Plastiktüte mit Magneten angebracht. Damit sollte verhindert werden, dass sich Metallspäne im Auto verteilen und potentielle „Rostquellen“ bilden.

Danach wurden die Sägelöcher erst mit einem 3mm Bohrer vorgebohrt und dann mit einem 8mm Bohrer aufgebohrt.

Dann ging es ans Aussägen. Dafür haben wir eine Stichsäge mit speziellem Sägeblatt für Blech verwendet.

Wichtig: verwendet man eine „Pendelhub-Strichsäge“ bei der das Sägeblatt nicht nur eine Auf- und Ab-Bewegung sondern auch noch eine Vor-Zurück-Bewegung hat, sollte man diesen „Pendelhub“ deaktivieren. Das sorgt für einen sauberen und „sanften“ Schnitt.

Ebenso auf jeden Fall auch eine Schutzbrille und ggf. Gehörschutz tragen.

Im Inneren sollte man natürlich auch darauf achten, dass man nichts „durchsägt“ was man hinterher noch brauchen könnte 😉

Beim letzten Schnitt haben wir dann noch ein Krepp-Band über alles geklebt, damit das lose Stück dann nicht „unkontrolliert“ herausfällt.

Hält man sich an Sicherheitsmaßnahmen und ist sorgfältig beim abmessen und vorsichtig und geduldig beim Sägen, ist dieser Schnitt keine größere Herausforderung.

Nach dem Aussägen muss man auch etwas vorsichtig sein: vor dem Entgraten sind die Schnittkanten sehr scharfkantig. Darum haben wir die Schnitte mit einer Eisenfeile entgratet und dann mit Hammerit-Farbe – einer vor Rost schützenden Farbe die Kanten von innen und außen gestrichen.

Dann ging es an die Support-Struktur. Da das Blech des Autos sehr dünn ist und nicht viel Halt für die Dose bietet, haben wir aus Holz einen Rahmen gebaut, der auf der Innenseite eingeklebt wurde.

Verwendet wurde dafür ein Polymer-Kleber wie z.B. Sikaflex (https://amzn.to/3KwAvpS 1) es geht aber auch jeder andere Kleber der für den Fahrzeugbau geeignet ist. Dieser sollte für Holz und Metall geeignet und Wetterbeständig sein. Außerdem muss nach dem aushärten flexibel bleiben um abzudichten.

Wir haben hierfür „Polymer Kleb + Dicht Plus“ von Probau – die Hausmarke von Bauhaus verwendet. Damit haben wir schon gute Erfahrungen beim Verkleben von Holz und Metall gemacht (siehe auch Boden oder Wandverkleidung)

Wir haben den Kleber etwa eine Stunde härten lassen. Das reichte auf jeden Fall, dass der Rahmen erst mal fest war und wir weiter damit arbeiten konnte.

Die Elektrik

Damit die Dose auch nutzbar ist, machte es ja Sinn, direkt ein Kabel anzuschließen. Die Dose selbst ist bis 16A Dauerbelastung geeignet. Es wird also mindestens eine Leitung mit 1,5mm² Querschnitt benötigt (je Leiter!!) – besser sind 2,5mm².

Wir haben uns für eine H07RN-F 3g1,5 Kabel entschieden (https://amzn.to/3VtpoR4 1). Das ist speziell für den Außenbereich geeignet und mit einer Gummi-Ummantelung versehen, was es robuster gegenüber Abrieb macht (z.B. durch Vibrationen im Auto)

Ordentlich ab-isolieren. Dabei unbedingt darauf achten, dass die Innere Isolierung nicht beschädigt wird!! Ader-Endhülsen auf-quetschen und anschließen. Am Ende sollte nirgends blanker Draht zu sehen sein!

Am Inneren Ende des Kabels haben wir erst mal eine Steckdose angeschlossen. Alles nach dem gleichem Prinzip. So ist die Dose – solange noch keine weitere Elektrik im Auto verbaut ist – erst mal eine Art Verlängerungskabel ins Auto. Das spart vorerst, ein Kabel durch ein Fenster legen zu müssen, wenn wir auf einem Campingplatz sind, solange die restliche Elektrik noch nicht fertig ist.

Die Endmontage

Am ende wurde das Kabel durch die Öffnung gezogen. Die Dose eingesetzt. Die 4 Löcher durch das Blech und Holz mit 3mm Bohrer vorgebohrt und dann mit 4 Holzschrauben verschraubt.

Abschlusswort

Im Nachhinein war die Wahl der Dose falsch. Die Dose ist relativ „billig“ verarbeitet und mangelhaft designet. Beim ersten Öffnen ist bereits einer der „Einrast-Nippel“ abgebrochen. Darum haben wir mich auch dazu entschieden, die Dose nicht zu verkleben und habe diese vorerst nur mit der mitgelieferten Gummi-Dichtung abzudichten. Außerdem schließt der Deckel nicht richtig, da die Dose durch die leichte Rundung des Wagenblechs etwas verzogen ist. Wir haben mir aber damit geholfen, dass wir auf der Innenseite des Deckels Magneten eingeklebt haben, die die Dose jetzt zuverlässig zu halten.

Mittel- bis langfristig werden wir die Dose aber wahrscheinlich noch durch ein anderes Modell ersetzen. Ich werde diese Seite dann nochmal ergänzen.

  1. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Einkäufen ↩︎
  2. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Einkäufen ↩︎